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Daimler ProCent: Hilfe für Menschen in abgelegener Region in Nepal

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Sie kennen das auch? Zwischen Theorie und Praxis, Engagement und Ergebnissen liegt oftmals eine gewisse Distanz. In meinem Fall beträgt sie knapp 6.500 Kilometer und erstreckt sich von Deutschland bis Nepal. Ich bin Mitarbeiterin bei Govinda, einem ehrenamtlichen Verein für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit mit Nepal. Daimler ProCent unterstützt uns bei unseren Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit für stark benachteiligte Menschen in Nepal.

Mit ProCent haben Daimler-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit ihre Cent-Beträge der monatlichen Netto-Entgeltabrechnung zu spenden. Daimler legt auf jeden gespendeten Cent einen weiteren drauf und verdoppelt so die Summe. Der Erlös kommt gemeinnützigen Projekten im In-und Ausland zu Gute.

Eines dieser Projekte ist die Entwicklungsarbeit in Nepal, die über unseren Verein Govinda betrieben wird. Für ebendieses Projekt reise ich nach Nepal, um mir selbst die Begebenheiten vor Ort anzuschauen und zu erleben wie die Vision einer gerechteren Welt dort realisiert wird. Das Ziel meiner Reise liegt südlich von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, in der Region Makwanpur, welches durch seine extreme Abgeschiedenheit noch ursprünglicher, ärmer und weniger entwickelt ist als das Kathmandutal oder die Touristenregionen.

Erste Station: Das von ProCent geförderte Bildungshaus

Neun Stunden hat die holprige und anstrengende 110 km lange Fahrt ab Kathmandu gedauert, bis wir das Dorf Kalikatar erreichen. Hier sucht man Hotels, Herbergen und Restaurants vergeblich. Wir schlafen auf dünnen Matten im von ProCent geförderten Bildungshaus.

Dieses ist auch Heimat und Internat für 15 Mädchen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Ein Fußweg zur Schule von jeweils einer Stunde morgens und abends ist hier üblich. Diese Mädchen hätten von ihrem Zuhause aus täglich sogar vier bis sechs Stunden Schulweg zur Secondary School vor sich.

Dies ist selbst für nepalesische Kinder nicht realisierbar. Die Alternative ohne Schulbildung wäre Haus- und Feldarbeit und oftmals eine frühe Verheiratung. Das Leben im Bildungshaus ermöglicht ihnen den Besuch der Secondary School. Die Freude über den seltenen Besuch aus Deutschland ist groß und die mutigsten der Mädchen nutzte die Chance ihre Englischkenntnisse bei uns anzuwenden. Unsere frisch erworbenen Nepalikenntnisse werden mit einem verstohlenen Kichern quittiert.

Armut in den abgelegenen Regionen

In der Morgenfrische des nächsten Tages machen wir uns auf den Weg zu den Projekten im Bereich Bildung und Gesundheit. Die vielen Eindrücke entlang des Weges bereiten uns ein Wechselbad der Gefühle. Die berauschende Schönheit der Natur einerseits und die erschreckend ärmlichen Lebensverhältnisse der Menschen andererseits. Wir sehen vom Zerfall bedrohte Hütten, die von Menschen bewohnt werden, Lehmhäuser mit offenen Feuerstellen, deren Rauch die ganze Behausung erfüllte und Familien mit kleinen Kindern, die mit Hühnern im selben Raum leben.

Als Mitarbeiterin von Govinda hatte ich bereits viele Fotos vom Leben der Menschen gesehen. Selbst in einer der armseligen Behausungen zu stehen und mit eigenen Augen die Eindrücke und Gerüche, die mangelnde Hygiene, die überall sichtbare Armut wahrzunehmen, hat mich tief berührt.

What is beautiful for the eyes is not always beautiful to live.

Dieser tiefsinnige Kommentar kommt von Jay Shankhar, Vereinsvorsitzender unserer Jugendorganisation Shangrila Development Association (SDA), welcher uns einfühlsam und kompetent begleitet hatte.

Jay hat eine beeindruckende Biographie: Seit frühester Kindheit wurde er als Waisenkind in den Projekten von Govinda gefördert und engagiert sich nun selbst ehrenamtlich als Entwicklungsmitarbeiter für seine Landsleute.

Besuch in der von Govinda und SDA wiederaufgebauten Dorfschule

In großer Erwartung und mit selbstgemachten Blumengirlanden begrüßen uns scheu und verstohlen dreinblickende Kinder der Dorfschulen. Vier vom Erdbeben zerstörte Schulen sowie 34 Wohnhäuser wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SDA und Govinda unter Einbeziehung der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern wieder aufgebaut.

Diesmal aber in einer erdbebensicheren Bauweise nach den verheerenden Erdbeben im Frühjahr 2015. Die Jugendorganisation SDA betreut die Schulen. Die Kinder erhalten Schulkleidung und Materialien wie beispielsweise Bücher, Hefte und Schulrucksäcke. Auch für die Gesundheitsvorsorge werden Maßnahmen getroffen, zum Beispiel in Form von Hygienetrainings.

Jedes Kind erhält in der Schule täglich ein warmes Mittagessen; dies ist eine wichtige Hilfe in einer von Unter- und Mangelernährung geprägten Region. Voll Inbrunst und Begeisterung erfreuen uns die Kinder mit Liedern und präsentieren stolz ihre Lernerfolge.

Gesundheitsstation und biologischer Bauernhof

Für mich unvorstellbar ist es in dieser Abgeschiedenheit krank zu werden. Ein Arztbesuch erfordert mehrere Stunden Fußmarsch zusätzlich zu einer holprigen Busfahrt und kostet viel Geld. Wir starten glücklicherweise gesund und munter zurück ins Tal.

Dort besuchen wir die spartanisch ausgestatteten Gesundheitsstationen (health post) der Gemeinden Kalikatar und Bharta. SDA unterstützt diese, um eine einfache Grundversorgung der Bevölkerung zu erreichen. Jüngstes Projekt ist der Bau eines Geburtshauses, um sichere Geburten zu ermöglichen und die sehr hohe Säuglings- und Müttersterblichkeit zu senken.

Am nächsten Tag besuchen wir den von SDA betriebenen biologischen Bauernhof. Er dient als Modell- und Musterhof für Schulungen der Dorfbewohner mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Diese lebten bis vor ca. 50 Jahren als Nomaden. Daher ist ihr Wissen im landwirtschaftlichen Bereich sehr gering. Der Ertrag wird an den Schulen zum Zubereiten von Mittagsmahlzeiten verwendet.

Die freudige Dankbarkeit der Menschen am „anderen Ende der Welt“ möchte ich mit diesem Beitrag an die Mitarbeiter*innen der Daimler AG gerne weitergeben, die diese Projekte mit ihren Spenden an ProCent fördern. Mit frischem Elan und verstärkter Motivation setze ich mich gemeinsam mit vielen „Govindianer*innen“ weiter ein, um die Lebensverhältnisse der benachteiligten Menschen Nepals zu verbessern. Es gibt noch viel zu tun; machen wir weiter!

Danyabad – Dankeschön.


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Der Beitrag Daimler ProCent: Hilfe für Menschen in abgelegener Region in Nepal erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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